Manchmal denke ich, das Wichtigste an meiner Arbeit ist gar nicht das Training selbst. Sondern das Zuhören. Das Nachfragen. Das gemeinsame Herausfinden, was wirklich funktioniert.
Heute teile ich einen Erfahrungsbericht mit euch, der genau das zeigt: Wie aus einem ersten „Das wird nie klappen“ ein „Oh, das fühlt sich richtig an“ werden kann. Geschrieben von einer Kundin – Anne, 57, die mir gezeigt hat, dass die besten Lösungen entstehen, wenn wir miteinander sprechen.
Warum dieser Bericht so wertvoll ist
Es geht hier um viel mehr als um ein Trainingsprogramm. Es geht um das, was entsteht, wenn jemand ehrlich sagt: „So geht es mir gerade“ und ich antworte: „Okay, dann schauen wir, was möglich ist.“ Keine vorgefertigten Pläne, keine Standard-Lösungen – sondern echte Begleitung.
Was mich so beeindruckt? Wie klar sie beschreibt, was passiert, wenn wir gemeinsam anpassen, besprechen und immer wieder neu schauen: Was braucht dein Körper heute? Was tut gut? Wo sind die Grenzen? Und wie können wir sie respektieren, ohne aufzugeben?
Das Nervensystem im Fokus
Bei bahu arbeiten wir mit dem Konzept, dass jeder Körper dort abgeholt wird, wo er gerade steht. Aber dieser Bericht hat mir nochmal vor Augen geführt, wie wichtig es ist, das Nervensystem wirklich zu verstehen. Nicht nur die Muskeln, nicht nur die Bewegungsmuster – sondern das ganze System dahinter.
Es geht um Sicherheit. Um Vertrauen. Darum, dem eigenen Körper zu zeigen: „Hey, du bist okay. Du darfst entspannen.“
Hier ist Annes Geschichte – ungefiltert und aus dem Herzen:

"Plötzlich" chronisch krank - warum bahu mir und meinem Nervensystem gut tut
Der Auslöser für meine Erkrankung war eine lange Zugfahrt mit meinen Freundinnen am Ende eines sehr schönen Kurztrips nach Wien – verbunden mit dem Gerappel, den Unterhaltungen und den stundenlang vorbeiziehenden Landschaften. Die Reizüberflutung hat wohl das Fass zum Überlaufen gebracht. Nach Stress, Corona, Corona und Stress sind bei mir viele Monate bis zur Diagnose Post-Covid mit Erschöpfung, Stoffwechselstörungen „Leaky gut-Syndrom“, Reizüberflutung, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsproblemen vergangen.
Besonders die Erschöpfung, die Reizüberflutung und die Konzentrationsprobleme lassen mich mein altes Leben nicht weiterleben. Ich bin seit vielen Monaten krankgeschrieben und kann jeden Tag nur wenige maßvolle Aktivitäten machen. Pacing, also das Haushalten mit meinem Energielevel ohne die Baseline zu überschreiten, ist meine neue Herausforderung geworden. Ein Überschreiten der Belastungsgrenze führt zu einer starken Erschöpfung, die über viele Stunden oder auch Tage oder Wochen anhält.
Die Atmung als Schlüssel
Ich habe schon länger gespürt, dass meine Atmung ein wichtiger Bestandteil für die Genesung sein wird. Zu oft habe ich in Stresssituationen die Luft angehalten. Ich konnte nicht mehr tief einatmen und schon gar nicht mich beim Ausatmen entspannen.
Über eine Freundin und das Fußtraining bin ich eher zufällig bei Lena gelandet. Die Webseite von bahu hat mich sofort total angesprochen und ich habe gedacht: endlich! Vielleicht gibt es eine Lösung für die langjährigen Schulter- und Nackenverspannungen, bei denen keine Physiotherapie, keine Gymnastik und kein Pilates geholfen hat. Und bestimmt sind auch das schon die ersten Steine auf dem Weg zur chronischen Erkrankung gewesen …
Training nach Tagesform
In den 1:1-Terminen geht Lena ganz individuell auf meine Probleme ein und findet die für mich richtigen Übungen, die mein Körper braucht um in Balance zu kommen und die mein Nervensystem gerade auch verträgt. Der Kurs „Breath & Motion“ ist super für mich. Intensive Atmung in bestimmten Körperhaltungen ist anspruchsvoll, vom Kraftaufwand für mich aber gut machbar, fordernd aber auch entspannend.
Anders bei „BewegungsLiebe“. Da sich meine Energie- und Kraftreserven nach unten oder oben ändern können, z.B. ein zeitweise höheres Energielevel (warum auch immer) oder ein völlig entleertes Akku nach einer Überforderung, muss ich das Training stark anpassen. Zusammen mit Lena habe ich herausgefunden, dass für mich zur Zeit ein 20 bis 30 sekündiges Trainieren des Bizeps, des Trizeps, der Po- oder Oberschenkelmuskulatur ohne oder mit ganz kleinen Gewichten mich kräftigt (und mir Spaß macht!), mich aber nicht überfordert. In den folgenden 30 Sekunden (bis auch die anderen fertig sind), kann und muss ich mich erholen!
Ein Raum für alle
Bei bahu ist der Raum und das Verständnis, dass jede und jeder so kommen und mitmachen kann, wie und wo man gerade steht. Gerade das Verständnis für das, was das Nervensystem braucht um Sicherheit zu haben, lernt man bei Lena. Vorher habe ich mir darüber nie Gedanken gemacht. Jetzt bin ich so froh über den Input, den Lena dazu gibt!
Mein Genesungsweg besteht aus vielen Arztbesuchen, Physiotherapie, Osteopathie, Infusionen und viel Beschäftigung mit dem Thema Long-Covid/Fatigue+ durch Podcasts, Brain Retraining-Programme usw. Ich habe mich immer schon gerne bewegt und mich auch gerne körperlich gefordert. Mit dem Training bei bahu habe ich das Gefühl, selbst aktiv mein Nervensystem und meine Muskeln und damit mein ganzes Körpergefühl zu beeinflussen. Das ist ein gutes Gefühl!
Ich freue mich schon wahnsinnig darauf, irgendwann das BewegungsLiebe-Training voll mitzumachen und auf Sling-Training hätte ich richtig Lust! Ich bin zuversichtlich, dass ich das eines Tages schaffen werde!
Autorin: Anne K. (57)
Was mich an Annes Geschichte bewegt
Annes Bericht zeigt so klar, wofür wir bei bahu stehen: Wir schauen hin. Wirklich hin. Nicht auf das, was in Lehrbüchern steht oder was „normalerweise“ funktioniert – sondern auf den Menschen, der vor uns sitzt.
Anne ist nur ein Beispiel von vielen. Jeder Körper hat seine eigenen Herausforderungen, seine eigene Geschichte, seine eigenen Grenzen und Möglichkeiten. Deswegen gibt es bei uns keine Standardlösungen – weil es keinen Standardmenschen gibt.
Was mir besonders wichtig ist: Jeder bekommt eine Ausprobierfläche. Einen Raum, wo der eigene Körper mit all seinen Herausforderungen stattfinden darf. Wo er nicht geschont, unbewegt oder schlafen gelegt wird – sondern wo wir gemeinsam schauen: Was ist möglich? Was tut gut? Was braucht es heute?
Kommunikation ist nie eine Einbahnstraße. Wenn ich den Raum öffne für ein ehrliches „Wie geht’s dir heute?“, dann bekomme ich auch ehrliche Antworten. Und genau daraus entstehen die besten Trainingspläne – im echten Austausch, im Zuhören, im gemeinsamen Ausprobieren.
Wie ist es bei dir?
Kennst du das auch – dass dein Körper andere Regeln aufstellt, als du erwartet hast? Oder suchst du einen Trainingsort, wo du mit all deinen Besonderheiten willkommen bist? Schreib mir gerne – ich bin interessiert an deiner Geschichte und freue mich über jeden ehrlichen Austausch.
Sonnigst, Lena
4 Antworten
Sehr guter Beitrag, danke. Hilft und motiviert nochmal, trotz regelmäßigen hilfreichen Trainings, dran zu bleiben und körperliche, neurologische Zusammenhänge immer bewusster mit deiner Unterstützung zu erfassen und zu verbessern.
Danke für dein Feedback! Schön, dass du dabei bist!
Da hat man beim lesen fast Tränen in den Augen! Lena ist ein besonderer Mensch und Bahu ein besonderer Ort.
Wie schön, dass es euch gibt. ♥️
Danke Maja ❤️ Schön, dass du dabei bist!